Den Nebel an sich, den kann wohl kaum jemand leiden. Er kriecht durch sämtliche Kleidungsschichten, lässt es unbehaglich werden und versperrt die Sicht. Im Nebel wird alles klamm, Nebel drückt aufs Gemüt. Und eins ist sicher: Spätestens wenn man droht sein eigenes Zelt nicht mehr zu finden, weil der Nebel es „verschluckt” hat, ist das Maß der Dinge erreicht.

Lässt man jedoch all dies hinter sich, steht im wahrsten Sinne über den Dingen, kann man eine andere, ganz phantastische Welt entdecken.

Für uns ist der Weg in diese Welt gar nicht weit. Den Nebel haben wir direkt vor der Tür – und dessen oberes Ende schon nach gut 150 Höhenmetern erreicht. Ein Stück hinter der verlassenen Grube 3, gerade einmal zwei Kilometer Luftlinie und rund  vier Kilometer Fußweg vom Campingplatz entfernt, genießen wir einen Ausblick, wie man ihn nur selten hat.

Die tiefhängende Decke aus fluffig bauschigen Wattewölkchen lässt einen nicht nur glauben man sei ganz weit weg von all dem, was einen bedrückt. Sie schafft auch eine beinahe gespenstische Ruhe: Kein sonores Brummen von Schiffsmotoren im Hafen und kein Rauschen von Autos auf der Straße zwischen dem Flughafen und Longyearbyen dringt durch den dichten Dunst. Kein Wind, keine Vögel, nichts. Stille.

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